Bündnis 90 / Die Grünen

Nordwestmecklenburg

Direktkandidatin Claudia Tamm Bundestagswahlkreis 12

Wie ich mich beschreiben würde?

Ich lerne immer wieder gern etwas Neues. Neue Erfahrungen und Erkenntnisse spornen mich an und ich will fast immer auch die „andere Seite“ verstehen. Meistens bin ich sehr geduldig und werfe ungern das Handtuch, wenn eine Sache für mich noch nicht fertig ist.

Wie kam ich zur Politik?

Seit ich selbst wählen darf habe ich immer Grün gewählt und mich im Rahmen meiner Möglichkeiten für Nachhaltigkeit, Umweltschutz und soziale Themen engagiert. Freunde von mir leben im Wendland und nach einem Besuch des Zwischenlagers Gorleben war mir klar, dass ich mehr tun muss und bin den Grünen beigetreten. Seit 2018 bin ich Beisitzerin im Vorstand des KV Nordwestmecklenburg und seit der Kommunalwahl 2019 Mitglied der grünen Kreistagsfraktion Nordwestmecklenburg und der grünen Bürgerschaftsfraktion in Wismar.

Warum kandidiere ich für den Bundestag?

Meine Hauptmotivation ist das Versagen der aktuellen Politik in der Coronapandemie. Ich bin Krankenschwester und täglich mit dem Pflegenotstand konfrontiert. In und auch jetzt nach der Pandemie verschärft sich die Situation von Tag zu Tag. Weiterhin wird Personal reduziert – wenn es nicht schon selbst kündigt, die Behandlungsqualität und Patientensicherheit sind nicht mehr gewährleistet und es beginnt mit verkürzten Pflegehelfer:innenausbildungen, eine beispiellose Deprofessionalisierung, deren Folgen ich mir nicht einmal vorstellen möchte.

Was machen wir Grünen anders?

Wir Grünen sind eher bereit neue Wege zu gehen und offener für neue Ideen. Wir denken bei vielen Sachen in die Zukunft und sind jetzt schon Wegbereiter und Motor für die notwendigen Veränderungen – auch wenn die etablierten Parteien das nicht wahrhaben möchten.

Was sind meine Herzensthemen?

Zum einen die Situation der Pflegenden in der Region. Der Fachkräftemangel gerade in den Grenzregionen zu Niedersachsen und Schleswig- Holstein bereitet mir große Sorgen. Junge Kolleg:innen verlassen die Region verständlicherweise, denn die Verdienst- möglichkeiten und Arbeitsbedingungen sind in den benachbarten Bundesländern noch immer besser als in M-V. Es bleiben die Älteren zurück, die dem zunehmenden Druck standhalten müssen und es oft nicht mehr können. Aber auch die Situation der zu Pflegenden und ihrer Angehörigen wird immer schwieriger und spitzt sich jetzt gerade aufgrund des aktuellen Mindestlohnurteils für ausländische Pflegekräfte zu. Wir brauchen eine professionelle, gute und zahlenmäßig ausreichende Pflegestruktur in der Fläche. Mehr ambulante Pflegedienste, mehr Tagespflegeeinrichtungen und gesicherte tarifliche Entlohnung für die Pflegekräfte. Gleichzeitig müssen auch die therapeutischen Angebote in der Fläche erweitert werden. Ergotherapie, Physiotherapie und Psychotherapie sind nicht nur in den Ballungszentren und Städten wichtig.

Was hätte ich in der Pandemie anders gemacht?

Die sinnvollen Ratschläge der Experten konsequenter befolgt und nicht nur so getan. Aufenthalte an frischer Luft zu beschränken war nicht besonders wirkungsvoll. Viele Einrichtungen hatten nach dem ersten Lockdown sinnvolle Hygienekonzepte, Abstandsregeln und Zugangsbeschränkungen und durften trotzdem nicht öffnen. Das hat den Museen, Bibliotheken, Theatern und Bürger:innen mehr geschadet als genützt. Ich hätte die CoronaWarnApp des Bundes auf jeden Fall mehr unterstützt als die unsichere Alternative LucaApp.

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