Seeadler in Mecklenburg-Vorpommern an Bleivergiftung gestorben

Warten auf Verbot bleihaltiger Munition: "Wie lange noch, Herr Minister?"

Beitrag zum Thema in der ZDF Mediathek

 

Arndt Müller, Naturschutzexperte des BUND:

 "Wir fragen den verantwortlichen Minister Backhaus, wie lange er noch ein Verbot bleihaltiger Munition hinauszögern will. Obwohl die Fakten auf dem Tisch liegen und Experten der bleifreien Munition beste Noten ausgestellt haben, klammert sich Herr Backhaus an weitere angeblich notwendige Untersuchungen zum Schußverhalten bleifreier Munition. Dieses Hinhalten muss ein Ende haben. Auch der aktuell an Bleivergiftung gestorbene Seeadler könnte durch eine konsequente und überfällige Regelung noch leben." 

Mit einem richtungsweisenden Gutachten der Deutschen Versuchs- und Prüfanstalt für Jagd- und Sportwaffen (DEVA), das im Auftrag der Bundesregierung die Gefährdung von Jagdteilnehmern durch abprallende Jagdgeschosse untersucht hat, war bereits im Mai 2011 festgestellt worden, dass bleifreie Munition genauso sicher ist wie bleihaltige. Daraufhin hatten sich BUND, NABU und Ökologischer Jagdverband (ÖJV) in einem offenen Brief im August 2011 an den verantwortlichen Minister Backhaus gewandt und ihn zu einer Wiederzulassung bleifreier und zu einem Verbot bleihaltiger Munition aufgefordert. Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern hatte bleifreie Munition vor einiger Zeit verboten, da es die aus seiner Sicht bestehenden Sicherheitsrisiken bei Verwendung bleifreier Munition klären lassen wollte. Das Verbot bleifreier Munition in Landesforsten und Großschutzgebieten hatte Minister Backhaus daraufhin aufheben lassen. Anschließend verzichteten beispielsweise Landesförster im Müritz-Nationalpark freiwillig auf bleihaltige Munition. 

Arndt Müller vom BUND:

 "Zahlreiche Jäger sind bereits freiwillig auf bleifreie Munition umgestiegen. Doch die Unbelehrbaren können offenbar nur durch ein Verbot bleihaltiger Munition zum Umdenken gezwungen werden. Ein Verbot bleihaltiger Munition nützt dabei nicht nur dem Schutz der Greifvögel, sondern auch unserer eigenen Gesundheit, denn Spuren von Blei können auch im Wildfleisch enthalten sein, das wir verzehren." 

Für Rückfragen: 

Arndt Müller, Referent für Naturschutz des BUND M-V, 

Mobil: 0160-96470127 0160-96470127 

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Kategorie

Wismar-Nordwestmecklenburg