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08.01.20 –
Ist die Krankenhausgrundversorgung in Grevesmühlen in Gefahr?
Dieser Gedanke kam uns im letzten Jahr, als uns ein offener Brief aus dem DRK-Krankenhauses Grevesmühlen erreichte. Deshalb haben wir uns gestern mit Vertretern der Belegschaft getroffen, um uns einen Eindruck über die dortigen Probleme zu verschaffen und Unterstützungsmöglichkeiten zu finden.
Das Problem ist, dass es eine Betriebsvereinbarung gibt, in der sehr niedrige weit unter Tarif liegende Löhne festgeschrieben sind. „Es nicht sein, dass eine Fachkrankenschwester mit über 30 Jahren Berufserfahrung den Verdienst ihrer Vollzeitstelle mit einem Nebenjob im Pflegedienst aufbessern muss, um im Urlaub auch mal weg fahren zu können!“, kommentiert unsere stellv. Kreistagsfraktionsvorsitzende und Mitglied im Sozialausschuss Anne Shepley die Erzählungen von Mitarbeitern. „Die Zeiten, in denen Mecklenburg-Vorpommern als Niedriglohnland diente, müssen der Vergangenheit angehören“.
Die medizinische Grundversorgung im Landkreis muss nachhaltig gesichert und gefördert werden. Dazu sollten gerade in Zeiten des Fachkräftemangels die Unternehmen mit attraktiven Arbeitsangeboten am Markt wettbewerbsfähig agieren. Ein Tarifvertrag, der für faire Arbeitsbedingungen, gute Löhne und stabile, familienfreundliche Arbeitszeiten sorgt, sollte hierfür grundsätzlich selbstverständlich sein - für alle Beschäftigten.
Für uns ist nicht nachvollziehbar, wie ein gemeinnütziges am Gemeinwohl orientiertes Unternehmen (gGmbH) keine marktgerechten Löhne bezahlen kann. Hier besteht Gefahr, das Mitarbeiter das Krankenhaus verlassen um einen besser bezahlten Job anzunehmen. Dann werden erst Stationen geschlossen und später das ganze Krankenhaus.
Deshalb setzen wir uns für eine Stärkung der Tarifvertragsbindung im Landkreis Nordwestmecklenburg ein und unterstützen die angestrebten Tarifverhandlungen beim DRK Krankenhaus Grevesmühlen.
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