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07.12.10 –
Die Bundesregierung in Gestalt von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat am Donnerstag mit der Veröffentlichung des Bedarfsplans „Straße und Schiene“ auch den Streckenausbau Lübeck-Stralsund als „unwirtschaftlich“ auf Eis gelegt.
Neben dieser Teilstrecke des ehemaligen Verkehrsprojektes „Deutsche Einheit Nr. 1“ werden noch 8 weitere Teilstrecken bis auf weiteres nicht gebaut werden.
Deutsche Einheit Nr.1 - dieser Name ist, bzw. war eigentlich eine schöne Verdeutlichung dafür, wie wichtig diese Ost-West Verbindung im nationalen aber auch im internationalen Streckennetz ist.
Als örtliche Bündnisgrüne in Wismar und Nordwestmecklenburg haben wir schlicht kein Verständnis für diese faktische Streichung; geplant war immerhin der zweigleisige Ausbau auf Teilabschnitten und eine Geschwindigkeitserhöhung auf 160 km/h. Es ist ebenfalls unverständlich, dass einerseits Großprojekten wie Stuttgart 21 mit Milliardenbeträgen gefördert werden, während andererseits Bahn und Bundesregierung unsere Region vom Schienenverkehr Stück für Stück abhängen.
Vor allem mit Blick auf die touristischen und wirtschaftlichen Folgen halten wir die Entscheidung für schlichtweg falsch. Für den Tourismus sind schnelle und unkomplizierte Bahnverbindungen von großer Bedeutung. Für Berufspendler, die Kleinstadt Wismar und ihre umliegende Region zwischen Lübeck und Rostock sowieso. Uns fehlt jegliches Verständnis dafür, dass eine der bedeutendsten Tourismusregionen durch derartige Entscheidungen weiterhin so benachteiligt wird.
Es braucht ein Neudenken für eine gute Verkehrspolitik: Entscheidend sind nicht Investitionen in einzelne teure Prestigeprojekte, sondern gute Bahnverbindungen in der gesamten Fläche.
Kategorie
Wismar-Nordwestmecklenburg