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12.03.11 –
Japan ist von einem gewaltigen Erdbeben und einem verheerenden Tsunami getroffen worden. Eines der Länder, die bis jetzt konsequent auf eine Energieversorgung durch Atomkraft gesetzt haben, muss jetzt gleichzeitig versuchen Überlebende zu retten, Schäden zu begrenzen und einen atomaren GAU zu verhindern. Wir können nur hoffen und soweit möglich helfen, dass dies mit so wenig Schaden wie jetzt noch möglich gelingt.
Diese Katastrophe führt uns leider und allzu akut vor Augen, welches riesige Schadpotenzial in der Atomkraft steckt. Dieses beherrschen zu wollen, heißt auf alles vorbereitet sein zu müssen und wenn es noch so unwahrscheinlich ist. Und das ist menschlich nicht möglich, denn Menschen machen Fehler.
Die Zustände in Japan und die jetzige Katastrophe lassen sich nicht einfach und direkt auf die Verhältnisse in Europa oder bei uns in Deutschland übertragen. Wir leben größtenteils nicht in Erdbebengebieten und auch Flutwellen mit Tsunamiähnlichen Ausmaßen sind sehr unwahrscheinlich.
Wir müssen uns aber bewusst machen, dass das Risiko von Unfällen und sogar nuklearen Katastrophen mit dem Alter und der Fehleranfälligkeit der Atomanlagen wächst. Das wiederum lässt sich direkt auf Deutschland übertragen, wo wir den Atomausstieg gerade ohne Not wieder verschoben haben. Wo wir alten und störanfälligen Reaktoren, die über eine nicht mehr zeitgemäße Sicherheitstechnik verfügen und damit auch gar nicht mehr ausgestattet werden können, gerade erst gestattet haben auf Jahre hinaus weiter laufen zu dürfen. Der Atomausstieg, sofort und nicht immer wieder verschoben, gehört aber zu einer verantwortungsbewussten Daseinsfürsorge. Denn Atomkraft ist menschlich nicht beherrschbar ohne Risiken für Menschen und Natur.
Es bleibt zu hoffen, dass Japan mit einem blauen Auge aus dieser Krise herauskommt und dass die Schäden für die Menschen auf ein Minimum begrenzt bleiben. Und das wir Konsequenzen aus dieser Katastrophe ziehen.
(Tobias Lerche)
Kategorie
Wismar-Nordwestmecklenburg