Grüne wollen autofreien Marktplatz

Wir als Bündnisgrüne möchten die Diskussion um einen autofreien Marktplatz eröffnen und darüber mit Bürgern und Bürgerschaft ins Gespräch kommen.

26.02.15 –

Grüne wollen autofreien Marktplatz

Zum Antrag Autofreier Marktplatz zur Sitzung der Bürgerschaft am 26.02.2015 der GRÜNEN Bürgerschaftsmitglieder Petra Seidenberg und Tino Schwarzrock äußert sich Petra SEIDENBERG:

Als ich 2007 nach Wismar kam, sagten mir viele Einheimische, daß sie sich einen autofreien Marktplatz wünschen.In einer Diskussion zum Parkraumkonzept schlug ich dem Bürgermeister vor, die Stellplätze auf dem Marktplatz wegzunehmen, er lehnte dies ab mit der Begründung, daß schon durch das neue Konzept viele Stellplätze weggenommen würden und man nicht noch mehr reduzieren möchte.

Der Marktplatz ist das Herzstück und die gute Stube unserer Stadt. Besucher, Bewohner und Flaneure zieht das Flair des Platzes jeden Tag hierher, der Wochenmarkt findet 3 x wöchentlich statt. Viele Restaurants und Cafes befinden sich direkt am Marktplatz. Und der Platz ist das Zentrum unseres historischen Unesco-Welterbe.

Wir meinen daher, der Platz sollte für den Aufenthalt der Menschen genutzt werden und nicht zum Abstellen von Pkws. Laut Homepage der Stadtverwaltung gibt es 3.400 Stellplätze in und um die Altstadt herum. Auf dem Marktplatz befinden sich derzeit 37 Stellplätze. In fußläufiger Entfernung befindet sich das Parkhaus am Fürstenhof. Weiterhin ist derzeit eine Parkpalette an der Turmstraße sowie ein Parkhaus am Alten Hafen in Planung. Die Zahl der Stellplätze wird also zukünftig noch mehr steigen. Daher lautet unser Vorschlag die Wegnahme dieser Stellplätze am Markt.

Weiterhin möchte ich betonen, das in unserem Vorschlag eine Anfahrt durch Anlieger und Taxis weiterhin gestattet ist und somit den Restaurants und dem Hotel Steigenberger und den anderen Dienstleistern hier keine wirtschaftlichen Nachteile entstehen- im Gegenteil. Die Attraktivität des Aufenthalts in den Restaurants und Straßencafes wird um ein vielfaches höher sein wenn die Besucher nicht durch Parksuchverkehr und Abgase beeinträchtigt werden. Die kompakte Stadt bietet sich an für die Umsetzung des städtebaulichen Leitbildes „Stadt der kurzen Wege“ und kann hier mit den entsprechenden Voraussetzungen optimal umgesetzt werden. Lassen Sie uns nicht bei dem in den 70er Jahren angesagten Modell der autogerechten Stadt stehenbleiben.

Schaut man außerdem mal nach Lübeck, Greifswald oder Stralsund, so sind diese Städte sind auch wie Wismar historische Hansestädte mit hohen Besucher- und Touristenzahlen. Alle diese Städte haben autofreie Marktplätze. Warum folgen wir nicht diesen Vorbildern und wagen es einige Schritte vom Pkw zum Marktplatz zu Fuß zu laufen? Unserer Gesundheit und der Qualität des Platzes würde es guttun.

Wir als Bündnisgrüne möchten die Diskussion um einen autofreien Marktplatz eröffnen und darüber mit Bürgern und Bürgerschaft ins Gespräch kommen. Wir meinen, daß die Vorteile überwiegen würden. Denken Sie vielleicht auch mal an ihren letzten Urlaub in der Toscana, bei dem sie auf der Piazza einen Cappuccino genossen haben – ohne Autos.

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Wismar-Nordwestmecklenburg

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